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#33: Thomas Mann – Mario und der Zauberer

Eine Podcast-Folge wie Urlaub! ☀️
Also so ein richtiger Scheiß-Urlaub:

Überfüllte Strände, Bullenhitze, überall Faschisten und ein zweitklassiger, versoffener Zauberkünstler zur Abendunterhaltung. Thomas Mann mutet uns einiges zu, besonders wenn sich herausstellt, dass der hässliche Taschenspieler mit dem Hitlerbärtchen das Publikum nicht nur mit Mathe-Aufgaben ärgert, sondern mit knallender Peitsche und Massenpsychologie seinen freien Willen brechen möchte…

Bei dieser Folge kamen wir auch als Pädagogik-, Musik- und Geschichtslehrer:innen sehr auf unsere Kosten. Wir wünschen ebenfalls viel Spaß bei der Vorstellung! Peitschengeräusch

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#32: Der poetische Realismus (Epochen-Lexikon)

Real Stuff mit ein bisschen Glitzer! ✨

Wir sind mal wieder Symbol-schwanger »von’s Schloß« auf die ganz weiten Felder der Literatur ausgeritten und begegneten dabei beunruhigend vielen Eheschließungen zwischen Cousins und Cousinen. Also wirklich verstörend vielen. Macht da bloß kein Trinkspiel draus! 😱

Zum Glück gab es auch jede Menge Landschaft, tanzende Nerd-Uhren, mehr Landschaft, bitteren Zynismus und einige »Prachtpopös« zur Ablenkung.

Wir wünschen gute Unterhaltung und wie Caro und Wilhelm Busch so schön sagen:

»Ende gut, alle tot.«

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#31: Patrick Süskind – Das Parfum ☠️

Frohes Neues!

Die Laberfach-Crew startet maximal ekelhaft ins neue Jahr und entführt euch diesmal auf den Pariser Fischmarkt im Hochsommer 1738, wo zwischen blutigem, ranzigem Fischgekröse und ungewaschenen, notdürftig überparfümierten Spätbarock-Stinkern direkt auf der Schlachtbank ein Protagonist zur Welt kommt, der noch widerlicher als das ganze Drumherum werden soll.

Patrick Süskinds „Das Parfum“ (1985) ist nichts für schwache Mägen, aber vielleicht ja etwas für den Deutsch-Lehrplan? Spoiler: Diesmal knallen starke Meinungen aufeinander… 🙈

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#30: Theodor Storm – Der Schimmelreiter 👻

Sperrt das Schietwetter vors Fenster und wärmt den Grog vor:

Diesmal begleiten wir Hauke Haien (bester Name!) auf seinem stürmischen Ritt (pun intended), angefangen beim friesischen Sheldon Cooper; über den Watt-Dämonen- und Zombie-Pferde-Leugner; zum liebevollen und dauergestressten Familien-Papa, hin zum (wohlwollenden?) Deich-Diktator und letztendlich zum Touristen erschreckenden Sturmflut-Phantom.

Passt das alles noch in den Lehrplan?

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#29: Ödön von Horváth – Jugend ohne Gott

Geschichtslehrer (Anfang / Mitte 30), der gewaltig etwas gegen Nazis hat: Auf den ersten Blick könnte der Protagonist von Ödön von Horváths »Jugend ohne Gott« direkt unserer Laberfach-Crew entsprungen sein!

Wir waren verblüfft, wie präzise der 1937 erschienene (und von den Nazis postwendend verbotene…) Roman bereits die fischige Methodik und paramilitärische Ferienlager-Romantik des »Plebejer«-Regimes durchschaut – und mit Gewissheit den Weltkrieg vorhersagt. Ach ja: Und nebenbei wird noch fix geklärt, ob LED-Totenköpfe ein schickes Accessoire sind und ob es eigentlich Gott gibt.

Gehört so ein „sattes Buch“ (Zitat Hannah) in den Lehrplan?

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#28: Vormärz & Biedermeier (Epochen-Lexikon)

Wir spielen heute ein Epochen-Doppel in der Arena um 1848:

Während der Vormärz dem protestierenden Bürgertum auf Flugblättern den Soundtrack seiner Revolution gegen gekrönte Perücken und für ein geeintes Deutschland lieferte, schrieb der Biedermeier die poetische Begleitung für familiäre „Wir sprechen hier nicht über Politik!“-Sonntagnachmittage beim Kompott-Einmachen.

Wie zwei so widersprüchliche Literaturströmungen zusammenpassen, während in Berlin, Wien und Frankfurt die geplante deutsche Revolution mit 1848 km/h gegen die aristokratische Wand krachte, hört ihr in dieser Folge mit der großartigen Caro Blofeld.

Und Heinrich Heine ist natürlich auch wieder dabei!

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#27: Otfried Preußler – Krabat

»Krabat, gehorche der Stimme des Meisters!«

Für einen Jugendroman ist Otfried Preußlers »Krabat« ziemlich dark: Themen wie Unterordnung, Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein bis hin zu Teufelsanbetung und Suizid schonen die (mutmaßlich jungen) Leser:innen wirklich gar nicht. Doch geht es in der märchenhaften Geschichte des sorbischen Betteljungen auch um Gemeinschaft, Selbstbehauptung, die erste Liebe und den Kampf für das Richtige.

Wir hatten große Freude beim Aufnehmen (Paul: »Gänsehaut!«). Genießt vor allem die Lesestücke, in denen Fandis mystische Klangwelt, Pauls grollender Hexenmeister und Julias Lese- und Gesangsstimme gemeinsam ganz großes Kino veranstalten!

Vielen Dank dem Thienemann-Esslinger-Verlag, der uns die großzügige Genehmigung für die Leseszenen erteilt hat! 💚

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#26: Christian Kracht – Faserland

Trigger-Warnung!

Also ganz generell: Wir waren in jeder nur möglichen Hinsicht von dem Protagonisten von Christian Krachts »Faserland« getriggert. Frauenfeindlichkeit, Homophobie und rechte Allüren – so viel Schaum vorm Mund hatten wir selten.

Und damit hingen wir schon komplett an Herrn Krachts Angel, der offenbar nicht nur unseren Puls auf 190 treiben will, sondern aus dem Hinterhalt immer wieder verblüffende Einsichten zum Verhältnis von Ost und West, Wohlstandsverwahrlosung und Verdrängung abfeuert. Kann man sowas Schülys zumuten…?

Es wird eine wilde Fahrt durch Krachts »Faserland«!

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#25: Georg Büchner – Woyzeck

Was machen Germanist:innen an einem verregneten Sonntagnachmittag?

Richtig! – sie ziehen die verschmierte, vergilbte, 200 Jahre alte Loseblattsammlung mit dem Titel „Woyzeck“ aus der Schublade und versuchen aus den chaotischen Puzzlestücken ein Theaterstück zu basteln!

Wir suchen diesmal mit der großartigen Caro die roten Fäden im fragmentarischen Chaos und stoßen dabei auf verrückte Wissenschaftler, Hauptmansplaining, die Freimaurer, Seitensprünge, astrolabische Pferde, viel bittere Wahrheit und noch mehr Hülsenfrüchte.

Häshtag #TrueCrime!

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#24: Die Romantik (Epochen-Lexikon)

Im Mondschein in einer klammen Schlossruine sitzen, „Frankenstein“ lesen, ein paar ironische, dreckige Witze erzählen und im Hintergrund läuft Richard Wagners „Ritt der Walküren“ – klingt das nicht nach einem romantischen Abend…?

Mit dem Wort „Romantik“ verbinden wir heute meistens schmusige Kamin-Szenen. Die gleichnamige Literatur-Epoche zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist aber viel facettenreicher, oft mystisch, märchenhaft, geheimnisvoll und magisch, mitunter sehr düster, aber auch sehr musikalisch, oft verblüffend abgeklärt oder lustig.

Viel Spaß in diesem wirklich bunten Gemischtwarenladen!