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#43: Wolfgang Herrndorf – Tschick

Zum zehnten Todestag von Wolfgang Herrndorf nehmen wir uns seinen berühmtesten Roman (und eine der gängigsten Schullektüren) vor: »Tschick«.

Zusammen mit unserer Gästin Bianca haben wir uns auf den 🚗Lada-Trip durch die ostdeutsche Pampa begeben und begegneten dabei herzigen und skurrilen Figuren, den großen Fragen des Erwachsenwerdens, armen und reichen Asis und äußerst unkonventionell hergestelltem 🐷Schweinehack.

Vielen Dank auch an den Rowohlt-Verlag, der uns Lesestücke genehmigt und uns mit der neuen Biographie des Autoren (unbezahlte Werbung!) unterstützt hat. Wolfgang Herrndorf scheint ein großartiger und nerdiger Mensch gewesen zu sein – mehr dazu in der Folge!

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#42: Wolfram von Eschenbach – Parzival⚔️

Wunderschöne Edeldamen, König Artus und verfluchte Burgen – es geht ins Mittelalter!

Wolfram von Eschenbachs Ritterroman »Parzival« ist mit etwas über 800 Jahren das bisher betagteste Buch in einer Laberfach-Folge. Begleitet mit uns den Titelhelden auf seiner großen Âventiure – angefangen bei einem (sorry) nicht besonders cleveren Kind mit Schuhen aus rohen Schnitzeln, über einen pöbelnden Haudraufi, hin zum edlen Ritter der Tafelrunde auf seiner Suche nach dem heiligen Gral.

Und wenn „FRÜHER™…!!!123“ doch immer so ein beliebtes »Argument« für Lehrplaninhalte ist: Müsste Wolframs »Parzival« nicht quasi überqualifiziert sein…?

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#41: Heinrich Mann – Der Untertan

Diederich Häßling ist ein Würstchen. Wie praktisch, dass er schnell einen sehr deutschen, patriotischen, bierbäuchigen Männerbund findet, in dem er laut und ahnungslos über „dIe LiNkeN…!!!13“ herumtönen kann. Das ist ja fast genauso gut wie Selbstachtung.

Heinrich Mann kannte seine patriotischen Pappenheimer beeindruckend gut. In seinem satirischen 500-Seiten-Brecher zeigt er, wie dumpf, rücksichtslos und lächerlich die autoritätsgläubigen Spießbürger schon um 1900 waren. Parallelen zu heute rein zufällig!

Trotz der erschreckenden Aktualität: Es gibt viel zu lachen!

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#40: Literatur um 1900 / Die Gegenbewegungen zum Naturalismus (Epochen-Lexikon)

Was ist das denn für ein Name für eine Epochenfolge…?

Der Beginn des letzten Jahrhunderts war zugleich der Startschuss für x Literaturströmungen, die nur äußerst notdürftig in die Schubladen der Germanistik passen. Lieber mit einem Rotwein stilvoll untergehen oder Neologismen im sonnigen Stadtpark verstreuen? Die Menschen um 1900 wussten es auch nicht, was sicher nicht die einzige Parallele zu heute ist…

Fandi hat unglaublich viel Arbeit und Kreativität in diese Epochen-Folge fließen lassen: Freut euch auf Musik von traumhaften Tempelglocken bis zum »Vorschlaghammer Gustav«!

Wie in der Folge erwähnt, hat er außerdem eine Playlist mit Musik der Jahrhundertwende für euch zusammengestellt: https://open.spotify.com/playlist/1LwCjqhBrBnSPKmo5vEZkn?si=199b24c011074a56

Viel Freude mit diesem Kaleidoskop von Kunst, Musik und Texten!

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#39: Alan Gratz – Amy und die geheime Bibliothek📚

Bücherverbote sind immer Vorboten ganz grässlicher Katastrophen:

Als Amys Lieblingsroman aus der Schulbibliothek entfernt wird, ist sie unheimlich wütend: Sie sieht die Ungerechtigkeit, ist aber viel zu schüchtern, um dem Schulausschuss die Meinung zu geigen oder irgendwelche Regeln zu brechen. Aber zusammen mit ihren Freund:innen will sie trotzdem Widerstand leisten und so gründen sie die „Geheime Schließfach-Bibliothek“.

Das Thema verbannter Bücher ist gerade leider brandaktuell (siehe Ron DeSantis in Florida), weshalb wir uns sehr über Hannahs Buch-Vorschlag freuten, mit dem wir gleichzeitig unserem guten Vorsatz für mehr Jugendbücher im Podcast treu bleiben.

Bei uns ist kein Buch (außer Emilia) verboten. Viel Spaß bei Folge 39!

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#38: Erich Maria Remarque – Im Westen nichts Neues

Seit der neuen Netflix-Verfilmung von 2022 kennen viele Schüler:innen Erich Maria Remarques »Im Westen nichts Neues« – aber nicht unbedingt aus dem Schulkontext.

Wir haben die Aufnahme diverse Male unterbrochen. Die bildgewaltigen Schilderungen von Blut und Gedärmen im Ersten Weltkrieg machten uns mehrfach komplett sprachlos (was in einem Podcast wenig zielführend ist). Ob uns die grausamen Details des Gasalarms oder die ungesagten Abschiedsworte der völlig zerstörten Jugendlichen mehr gebrochen haben, hört ihr in der Folge. Und natürlich:

Kann man sowas wirklich im Unterricht lesen?

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#37: Freistunde II (Geburtstagsfolge)

Zwei Jahre »Laberfach«! 🤯🥳🎉

Und natürlich seid ihr zur Geburtstagsparty eingeladen! Ihr habt uns Fragen und Themen geschickt, damit wir etwas zum Labern haben. Wie immer geht es ums Lesen, gute Bücher, lustige Geschichten und etwas Schule.

Danke für zwei großartige Jahre, liebe Hörer:innen! Auf viele weitere! 🍻💚

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#36: Der Naturalismus (Epochen-Lexikon)

Wem die Realismus-Folge zu weichgespült war, der kommt heute voll auf seine Kosten:

Während ab den 1870ern die Arbeiter bis aufs Blut ausgebeutet und die Frauen belächelt und kleingehalten wurden, veranstaltete das Deutsche Reich in seinen neuen Kolonien seinen ersten Völkermord. Die Autor:innen der Epoche schlugen ihrem Publikum diese ganzen Abgründe komplett ungeschönt literarisch um die Ohren.

Dabei mussten wir feststellen, dass viele der Themen noch unangenehm aktuell sind. Also eine Epoche für den heutigen Lehrplan…?

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#35: Frank Wedekind – Frühlings Erwachen

Es gibt mal wieder Schweinkram! 🐷

Frank Wedekinds »Frühlings Erwachen« bringt die überfordernde Welt der Pubertät auf die Bühne: In der einen Szenen tuscheln die Gymnasiast:innen noch awkward darüber, wo eigentlich die Babys herkommen. Plötzlich geht es um Suizidgedanken, gewalttätige Eltern und ein zynisches Schulsystem, nur damit sich Hänschen im übernächsten Moment einen auf der Bühne herunterholt.

Das wilde Hakenschlagen zwischen drastischen Schockszenen und wilder Cringe-Comedy hat uns ganz schön in Atem gehalten. In jedem Fall wild, dass so etwas regelmäßig in Schulklassen gelesen wird. Aber auch zu Recht?

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#34: Arno Geiger – Unter der Drachenwand

Wenn Leute von ihrer Schulzeit erzählen, meinen viele, sie hätten im Unterricht 9, 10, 13 Jahre nur über die Nazi-Zeit gesprochen. Was davon zu halten ist, sei mal dahingestellt, aber Romane aus der NS-Zeit sind auch in Deutsch gängig:

Arno Geigers »Unter der Drachenwand« beginnt 1943 an der Ostfront – aber erzählt von den Menschen abseits des Kriegsgeschehens und brauner Uniformen. Im romantisch angehauchten Dorf »Mondsee« suchen sie einen Alltag im Krieg mit Beziehung, Familie, Trauma-Verarbeitung, Sucht, ständiger Sorge und häufig auch: bleierner Langeweile.

Der bisher dickste (480 Seiten!) und aktuellste (2018!) Schinken in diesem Podcast steht zurzeit im Lehrplan der Deutsch-Leistungskurse in NRW. Vielleicht kennt ihr ja jemanden, dem die Folge bei der Abi-Vorbereitung helfen könnte.

Trotz des bitteren Themas: Gute Unterhaltung!